111 Bäume zum 111-jährigen Jubiläum – gesagt getan. Fast. Das „Wo“ war dann doch ein längerer Prozess. Zuerst wollten wir den Urwald aufforsten (durch eine Organisation). Das hat sich aber nicht stimmig angefühlt. Zu weit weg, intransparent und wir können nicht mitmachen.
Als wir so vor uns hin grübelten, erzählte unser Andi Reschtle in der Mittagspause, dass seine Bäume gestorben sind – vom Borkenkäfer befallen. Da dachten wir: Warum machen wir es nicht beim Andi? Hier in unserer Region am Bodensee und alle packen mit an.
An einem frostigen Winternachmittag zogen wir in den Wald. Alle zusammen – von der Geschäftsführung bis zum Azubi. Wir schwitzten, hackten und setzten Baum für Baum. Als wir fertig waren, blickten wir über das Feld der frisch gepflanzten Setzlinge und mussten uns demütig eingestehen, es ist nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.
Heute schlendern wir immer wieder vorbei und gucken neugierig, was sich tut. Nicht viel! Uns wurde bewusst: Wie unsere kleinen Grünen groß werden, erleben wir nicht mehr. Denn gefällt sind Bäume schnell, nachgewachsen in einer halben Ewigkeit. Je nach Baumart sind sie in 80 – 180 Jahren „schlagreif“ und könnten verarbeitet werden. Wir möchten sie aber stehen lassen und der Natur Zeit geben, sich zu erholen.