Hotel am Sophienpark

Altes bewahren, Neues gestalten

Hotel am Sophienpark

  • Kunde: Hotel am Sophienpark
  • Ort: Baden-Baden
  • Größe: 15 Zimmer
  • Leistungen: Strategie, Innenarchitektur, Lichtplanung, Innenausbau, Möblierung
  • Fotograf: @soenne.com/Archiv Hotel am Sophienpark

Es gibt Gebäude, die wir mit Ehrfurcht betreten. Weil aus jeder Pore Zeitgeschichte strömt. So ging es uns beim Hotel am Sophienpark in Baden-Baden, das 1733 zunächst als Gasthaus „Zum Goldenen Lamm“ gegründet wurde.

Die Challenge: Hoteldirektor Marcus Scholz will das in Baden-Badens Prachtmeile gelegene Hotel modernisieren und im Luxus-Segment etablieren. Dazu benötigt das gesamte Ensemble einen neuen Look and Feel, der die lange und bewegte Historie und die alte Bausubstanz würdigt und zugleich edel und modern daherkommt. Eine Innenarchitektur also, die Altes bewahrt und Neues gestaltet.

Auf Zeitreise durch Baden-Baden

Begeben wir uns also zunächst auf Zeitreise durch das historische Baden-Baden, das aufgrund seiner heißen Thermalquellen bereits bei den Römern beliebt war. Ihren Namen verdankt die ehemalige Residenzstadt der Markgrafschaft Baden. Bereits im Mittelalter reiste Kaiser Friedrich III. zur Badekur, 1507 wurde die Kurtaxe eingeführt.

Seine Glanz- und Blütezeit erlebte Baden-Baden allerdings erst im 19. Jahrhundert. Zu dieser Zeit entstanden auch herausragende Gebäude der Kurarchitektur, zum Beispiel das Kurhaus mit seinem Casino. 1830 wurde in der aufstrebenden „Sommerhauptstadt Europas“ der neue Prachtboulevard, die Sophienstraße – benannt nach Großherzogin Sophie von Baden – angelegt. An dieser herrlichen Einkaufsmeile lag auch das „Goldene Lamm“, das rund zehn Jahre nach dem Bau der Sophienstraße vom Gasthof zum Hotel umgebaut wurde. Fortan nächtigten hier, im Hotel Holland, Persönlichkeiten aus Kultur und Adel – und später sogar Kaiser, Prinzen und Herzöge.

Das Besondere am Hotel Holland war der riesige Garten an der Rückfront. Der angrenzende Park gehörte der Großherzogin Stephanie von Baden (Stéphanie von Beauharnais; 1789 bis 1860), die hier einen Pavillon als Sommerhaus bauen ließ. Dabei griff die gebürtige Französin und Verwandte Napoleons auf den Schweizerstil zurück. Charakteristisch sind hier die Brettschnitzereien am Dach, aber auch der Schwebegiebel, der sehr gut erhalten ist. Ein typisches Schweizerhaus also.

Ein Neuanfang für das Nebengebäude

Und mit diesem Schweizerhaus endet unsere Reise durch Baden-Badens Geschichte. Denn hier, in dem Nebengebäude, beginnt etwas Neues. Es ist der Neuanfang des prachtvollen Hotels am Sophienpark.

Könnt ihr die Geschichte spüren?

„Die Inhaber baten uns zunächst, ein Musterzimmer für das Schweizerhaus zu planen“, erklärt Katja Scharnagel, Head of Hospitality Innovation, „aber wir kamen schnell zu dem Schluss, dass es sinnvoll ist, ein stimmiges Gesamtkonzept für das gesamte Areal inklusive Haupthaus und Park zu erstellen.“ Es folgte eine umfassende Marktanalyse und Recherche, um herauszufinden, wie sich das Hotel neu positionieren lässt. Aufgrund des Standorts und seiner Umgebung fiel die Wahl auf ein Boutique-Hotel. „Ein durchgehendes Konzept im Design und des Betriebs macht das Hotel für den Gast erlebbar“, erläutert die Innenarchitektin.

Gemeinsam mit dem Interdisziplinären Raumdesign – also Architekt:innen, Innenarchitekt:innen und Lichtplaner:innen – entstand ein einzigartiges Design, das später im Haupthaus umgesetzt werden wird. Details des Designkonzepts werden an dieser Stelle noch nicht verraten, da der Innenausbau des Haupthauses noch aussteht. „In Summe ging es uns im Nebengebäude darum, mit dem zu arbeiten, was vorhanden ist und die alte Bausubstanz zu würdigen“, erklärt Katja.  Entstanden sind zunächst 15 farbintensive Zimmer im Nebengebäude, der Dependance, luxuriös, stylisch und komfortabel.

Besonders deutlich wird die sensible Sanierung im Treppenhaus, bei der das alte Fachwerk meisterlich in Szene gesetzt wird. Das hätte der naturverbundenen Stephanie von Baden sicher gefallen, oder?

 

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