Das alteingesessene Sanitätshaus von Schlieben mitten in München ist ein Begriff in der Stadt. Hier kauft eine ganz sensible Zielgruppe ein: Menschen, die einkaufen müssen, nicht wollen. Im Sanitätshaus gibt es Prothesen, Rollatoren, Stützstrümpfe, Bandagen und vieles mehr.
Kunden, die hierherkommen, sind umgeben von Ware, mit der sie eigentlich nichts zu tun haben wollen. Umso wichtiger ist es bei einem solchen „Store“ auf ein ganzheitliches Raumkonzepte zu achten. Wir von Knoblauch setzten bei unseren Healing-Konzepten auf Raumstrukturen, die Halt geben.
Beauftragt wurden wir mit dem ersten Obergeschoss. 250 qm: Design, Umbau und Lichtplanung. Vom Abbruch bis zur Deko. Den Bodenbelag haben wir der Nachhaltigkeit halber gelassen. Umgebaut werden sollte innerhalb von drei Wochen bei laufendem Betrieb… Punktlandung!
Um für jede Zielgruppe einen behaglichen Raum zu schaffen, haben wir die komplette Raumstruktur verändert. Neben einem Bereich für Stützstrümpfe, die auf edlen Holzregalen thronen, gibt es eine flotte Bandagen-Abteilung für Sportler. Zudem haben wir einen separaten Raum für Frauen geschaffen, die nach einer Brust-OP oder einer Amputation eine Prothese benötigen. Durch die herabgesetzte Decke schenkt der Raum Geborgenheit und wirkt wohltuend durch besonders weiche Farben und Formen.
Auch das Farbkonzept auf der offenen Fläche ist durchdacht. Sandige Farben, Erdtöne und Hauttöne ziehen sich durch das gesamte Geschoss und übertragen ein Gefühl von Nähe, Wärme und Behaglichkeit. Das Mobiliar wirkt weich und freundlich. Besonders präsent sind die pillenförmigen Counter. Aber auch sonst gibt es kaum eine Ecke im Raum. Warum so rund? Neben der positiven Wirkung auf unsere Psyche vermindern Rundungen die Verletzungsgefahr. Dies ist bei einem Konzept für Menschen mit eingeschränkter Beweglichkeit ein wichtiges Kriterium.