Schuhe und Wäsche. Auf den ersten Blick ein ungleiches Paar. Mit einer bewussten Inszenierung gelang es uns bei „musthave“ genau diesen Gegensatz in ein stimmiges Konzept zu packen. Großzügig werden im Schaufenster und entlang der Wände die Damenschuhe präsentiert. Während die Dessous – diffus versteckt hinter einem halbtransparenten Vorhang – den Mittelpunkt des Raums bilden. Die Leichtigkeit und die freundliche Atmosphäre fallen wohltuend auf.
Alles wirkt natürlich, jedes Detail ist bewusst gewählt und die Ware entsprechend platziert. Ein Hauch von Luxus und Exklusivität, gut geerdet durch die organischen Formen und die schlichten Materialien. Helle Eiche, heller Samt, heller Stein, warmgrauer Stahl und sanft getöntes Glas nehmen allesamt Bezug zur Natur und spielen mit einem in sich harmonischen Dualismus. Die Farben– changierend von Cremebeige bis Weiß – strahlen eine unwiderstehliche Noblesse aus. Betont wird das Interieur durch die geschickte Einbeziehung der baulichen Gegebenheiten.
Die beiden Stufen, die ungefähr die Mittelachse des Raums bezeichnen, dienen als die Linie, wo die etwas dunkleren Farben vom Entrée in hellere Töne übergehen. Die Ellipse, in deren Inneren der Wäschebereich liegt, verbindet optisch die beiden durch die Stufen getrennten Ebenen. Es gelingt außerdem, die statische Säule als Designelement zu integrieren. Im oberen Bereich sind die Regale als beleuchtete Nischen in den Wänden ausgeführt. Diese Wände wurden vor die alten Bestandswände gestellt, wodurch sich ein großes Nahlager ergibt, dessen Zugang von der Verkaufsfläche aus hinter luftigen Vorhängen verborgen bleibt.
Selbst die Heizkörper wurden in der Planung berücksichtigt und sind jetzt von gepolsterten Sitzbänken verdeckt. Durch die konsequent klare Anordnung der Warenpräsentation fand sich sogar noch ein Plätzchen für die Kaffeenische und für ein kleines Sortiment an Herrenschuhen. Die Boutique wirkt unaufgeregt, ruhig und indem zeitlos schick. Ein schöneres Umfeld für Schuhe und Dessous kann es nicht geben. Kein Wunder, dass ein Besuch bei „musthave“ unverzichtbar ist beim Städtebummel.