Der Boden soll verlegt werden, aber der Estrich ist noch nicht trocken? Wenn Gewerke nicht optimal aufeinander abgestimmt sind, bricht oft das Chaos auf der Baustelle aus. Die Folgen: Kosten explodieren, Termine werden überschritten – und am Ende stimmt die Qualität nicht. Projektmanagement-Leiter Oliver Kempf und sein Team sorgen mit einem optimal abgestimmten Management nach dem Ansatz von Lean Construction für einen reibungslosen Ablauf. Auch auf Großbaustellen mit mehreren tausend Quadratmetern Fläche.
Grundsätzlich decken wir in der Ausführung alle Leistungsphasen ab. Das beschränkt sich nicht nur auf den Möbelinnenausbau, denn wir kümmern uns um alle Gewerke, die nach der Übernahme eines veredelten Rohbaus nötig sind – zum Beispiel der Trockenbau, die Bodenbeläge, die Technik wie Klima, Lüftung, Sanitär, aber auch um Elektroinstallationen. Wir können mit unserem Netzwerk und unseren Partnern alle Bereiche gut abdecken und ideal ineinander verzahnen, was erhebliche Vorteile in Sachen Kosten, Zeit und Qualität bringt. Letztendlich übernehmen wir die Verantwortung für den gesamten Prozess.
Da sind wir sehr breit gefächert. Das können sehr große Hotels mit bis zu 300 bis 400 Zimmern sein, aber auch große Büroflächen im Konzernbereich, also einige 1000 Quadratmeter, die da ausgebaut werden. Da geht es teilweise um fast 40 Bauabschnitte. Natürlich bedienen wir unsere Kunden auch in kleineren Projekten.
Die steigenden Baukosten treffen jeden in der Branche. Deshalb ist Kostentransparenz unglaublich wichtig – auch und gerade in laufenden Projekten. Wir informieren regelmäßig über die Projektkosten und klären mit dem Kunden ab, was bei Planänderungen auf ihn zukommt, sodass es am Ende keine bösen Überraschungen gibt. Wenn man rechtzeitig ins Gespräch geht, findet man auch immer eine Lösung. Für unsere Kunden ist letztlich wichtig, dass die Baustelle läuft, sie gut informiert sind, bei Kostenveränderungen entscheiden können, sie aber selbst so wenig Arbeit wie möglich damit haben.
Ja, klar. Normalerweise bekommt jedes Gewerk eine separate Beauftragung für ein bestimmtes Leistungsspektrum. Angeboten wird auf Grundlage eines Leistungsverzeichnisses und dann hat das jeweilige Gewerke, zum Beispiel der Bodenleger, seine To-Dos im Blick. Die Wahrheit ist aber doch: Bauprojekte beinhalten nicht nur die einzelnen Gewerke, sondern sind ein Zusammenspiel vieler Beteiligten, die nur als Einheit zum optimalen Ergebnis kommen.
Jeder, der schon mal eine Baustelle hatte, weiß, wie schwierig es ist, das zu managen. Da sind dann vier Gewerke in einem Raum, die sich nicht richtig absprechen – und schon ist das Chaos groß. Gerade bei großen Bauprojekten führt schlechtes Management oft zu Terminüberschreitungen, Kostenexplosionen und Qualitätsverlusten. Es wird also unglaublich viel verschwendet – Zeit, Geld, Material. Wir haben gemerkt, dass ein optimales Zusammenspiel durch die Lean-Methode einen unglaublichen Mehrwert bietet.
Bei der Lean-Methode kommen alle Gewerke an einen Tisch und planen gemeinsam die Abläufe. Jedes Gewerk kann seine Bedürfnisse mit einbringen und seine Vorleistungen benennen, die er braucht, um voranzukommen. Anhand dieser Vorleistung ergibt sich unter anderem auch ein To-Do für ein anderes Gewerk. Bei Lean Construction fließt das Know-how und die Erfahrung von allen beteiligten Firmen und dem Kunden zusammen. Ganz konkret könnte das zum Beispiel bedeuten, dass jeden Montag ein Entscheider jedes beteiligten Gewerks zusammen mit uns die anstehende Woche plant. Am folgenden Montag wird die vergangene Woche dann evaluiert und die Learnings werden in die nächsten Wochen übertragen.
Zum einen wählen wir die Handwerksbetriebe, mit denen wir zusammenarbeiten, sehr genau aus. Zum anderen aber prüfen wir natürlich im laufenden Bauprozess immer wieder, ob die Qualität, die wir mit dem Kunden bemustert haben, stimmt und unseren hohen Ansprüchen genügt. Wenn es mal nicht ausreichend ist, wird nachgearbeitet oder im Zweifel neu gefertigt. Das steht außer Frage.
Gerade bei großen Bauprojekten bringen die Kunden häufig einen eigenen Projektsteuerer mit ein, der die Kunden dann auch in unseren Meetings vertritt. Das ist häufig auch deshalb der Fall, weil die Kunden gar nicht wissen, dass wir diese Funktion auch übernehmen können. Da könnte man sich das natürlich auch sparen. Wenn aber externe Fachkräfte, auch Sachverständige, an Bord sind, integrieren wir sie bestmöglich in die Prozesse.
Das ist unterschiedlich. Gerade bei großen Projekten ist häufiger schon das Design vorhanden. Und wenn dann noch ein Projektsteuerer involviert ist, gibt es meistens auch schon Pläne dazu und eine Zeitschiene für das Projekt. Beispielsweise steht manchmal schon der Termin für eine Ladeneröffnung fest. Zunächst gibt es von uns eine Machbarkeitsprüfung der Designs und dann stellen wir auf Grundlage des Designs einen Plan auf. Natürlich haben wir aber mit unserem interdisziplinären Raumdesign auch eigenen Kompetenzen im Haus – Innenarchitekten, Architekten, Lichtplaner – und entwerfen auch gerne eigene Designs.
Das kommt natürlich auf die Größe der Fläche an, die Komplexität der Technik usw. Eine gute Vorausplanung mit dem Kunden, um Budgets zu besprechen und Details zu schärfen ist auf jeden Fall wichtig, denn umso sauberer wir da arbeiten können, umso sauberer läuft das Projekt durch. Aber da bei uns alles aus einer Hand kommt, sind wir schon deutlich schneller und flexibler als wenn der Kunde Einzelgewerke beauftragt und sich selbst um deren Koordinierung kümmert.