WAS IST NACHHALTIG IM LADENBAU?

HALTBARKEIT, AUCH IM DESIGN

Ist nachhaltiger Ladenbau langlebiger als konventioneller, fragt die Reakteurin der TextilWirtschaft unseren Kollgen Andreas Richter am Telefon. Definitiv, sagt er. „Haltbarkeit, auch im Design, gehört für mich zur Nachhaltigkeit dazu.“ Und teurer? Naja, schon. Aber wenn nachhaltiger Ladenbau länger verwendet wird, dann ist er mittel- bis langfristig auch nicht teurer als ein herkömmlicher Ladenbau mit kürzeren Umbauzyklen.

Natürlich kommt es beim nachhaltigen Ladenbau auf die Verwendung nachhaltiger Materialien und auf die Schonung der Ressourcen an. Das lässt sich auch relativ einfach darstellen und messen. Ein weiterer Mehrwert – deutlich weniger plakativ – ist jedoch eine hohe Aufenthaltsqualität für Kunden und Mitarbeiter.

Und genau dabei spielen auch der richtige Einsatz von Licht und Lüftung eine entscheidene Rolle. Schnell wird klar, dass das Thema deutlich komplexer ist, als einfach nur Möbel aus zertifizierten Hölzern in den Laden zu stellen. Es geht immer um eine ganzheitliche Betrachtung des Projekts unter ökologischen, ökonomischen und soziokulturellen Kriterien. Diese Aspekte werden mehr und mehr von den Kunden nachgefragt: „Man kann schon sagen mit steigender Tendenz. Trotz allem stehen wir immer noch nicht da, wo wir sein könnten,“ räumt Andreas ein. „Der Modehandel ist verhaltener bei dem Thema als etwa die Gastronomie und Hotellerie. Da zeigt sich der Wandel schon deutlich stärker. Dabei bin ich davon überzeugt, dass selbst im Discount-Bereich nachhaltiger Ladenbau möglich ist.“

Das erste Mal kamen wir schon vor über sechs Jahren mit dem Thema in Berührung. Damals kam Marc O’Polo mit der Idee eines nachhaltigen Ladens auf uns zu. Wir haben dann gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) in Stuttgart als erster Ladenbauer in Deutschland einen Kriterienkatalog für nachhaltigen Innenausbau entwickelt. Das war schon so etwas wie Pionierarbeit, die wir da geleistet haben. Der Store ist 2014 an den Start gegangen und wurde von der DGNB mit Gold ausgezeichnet.

Seit dem beschäftigen wir uns intensiv mit Sache. Aber wie können wir unsere Kunden an die Hand nehmen und den Weg gemeinsam gehen? „Nur, wenn wir das Thema selbst leben“, ist sich Andreas sicher.

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