Als die niedergelassenen Orthopäden Dr. Martin Jäger und Dr. Oliver Staneff ihre neue Praxis in Emmingen-Liptingen planten, stand schnell fest: Die Innenarchitektur soll etwas Besonderes sein. „Unsere Patienten sollen sich in schöner Atmosphäre wohlfühlen“, erklärt Martin Jäger, „das trägt schließlich auch zur Genesung bei.“ Heute ist die Orthopädiepraxis am Witthoh mit ihren zwei Arztzimmern und vier Behandlungsräumen ein Paradebeispiel der Healing Architecture.
Wie bereits in Studien nachgewiesen, trägt eine gute Raumgestaltung zur Entspannung und Genesung bei. „Wir haben lange in Kliniken gearbeitet und dort die Erfahrung gemacht, dass es Patienten der gut eingerichteten Privatstationen oft schneller besserging und sie zufriedener waren“, berichtet Oliver. Beide haben im Laufe ihrer Karriere schon viele Patientenzimmern, aber auch Arztpraxen gesehen. „Wir hatten deshalb viele Ideen bei der Gestaltung der Laufwege, aber auch was die Materialien angeht“, so Martin.
Gemeinsam mit einem Physiotherapeuten und einer Consulting-Firma bildeten die beiden Orthopäden eine Bauherrengemeinschaft, um in Emmingen-Liptingen (Landkreis Tuttlingen), am Fuße des Höhenzugs Witthoh, einen Neubau zu schaffen. Den Grundriss der Praxis haben sie selbst geplant, für die Innenarchitektur und den Innenausbau holten sie sich unsere Expert:innen ins Boot. „Bei einer Arztpraxis gibt es hohe medizinische Anforderungen an Hygiene, gleichzeitig sollte sich in den Räumen auch unsere Liebe zur Natur widerspiegeln“, erklärt Oliver. Clean – und trotzdem natürlich: Dieser Herausforderung haben sich Innenarchitektin Elke Spazier und Projektleiter Lucas Mayer angenommen.
Gebrochene Weißtöne, die an die Farbe von Knochen erinnern, gerippeartige Strukturen zum Beispiel an der Verkleidung der Empfangstheke – durch die Praxis zieht sich ein Design, das sich ans menschliche Skelett anlehnt. So auch bei der auffälligen Deckenbeleuchtung über dem Empfang, wo sich architektonische Prolicht-LED-Leuchten wie die Wirbel einer Wirbelsäule zusammenfügen.
Schwebende Tische und Kommoden, große grifflose Einbauschränke – in dieser Praxis herrscht Struktur und Ordnung. „Wir arbeiten beide sehr strukturiert und deshalb ist uns auch eine ordentliche Umgebung wichtig“, berichtet Oliver. Das wird beispielsweise im Infiltrationsraum deutlich. Ein Spezialmöbel, made in der Manufaktur in Markdorf, versteckt die Abwürfe für Spritzen unter der Platte. Funktional, aber unsichtbar.
Doch nicht nur die Patient:innen sollen sich wohlfühlen, sondern auch die Mitarbeiter:innen der Praxis. „Wir arbeiten hier viel und wollen, dass es allen gut geht“, so Orthopäde Oliver. So gibt es auch zwei gemütliche Mitarbeiterzimmer mit Küchen als Pausenräume für die beiden Ärzte und ihre fünf Medizinischen Fachangestellten. „Wir sehen sowohl unsere medizinische Arbeit am Patienten als auch unser eigenes Wohlbefinden und das unserer Mitarbeitenden ganzheitlich“, so Oliver. Auch hier gilt also: Mens sana in corpore sano. Ein gesunder Geist in einem gesunden Körper.