Globetrotter Re:Think Ladenbaukonzept

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Globetrotter Re:Think Ladenbaukonzept

  • Kunde: Globetrotter
  • Ort: Ulm & Münster
  • Größe: 790 qm
  • Leistungen: Innenarchitektur, Innenausbau, Möbelbau, Montage
  • Eröffnung: Ulm (Juni 2025), Münster (Sept. 2025)
  • Fotos: Jonas Skorpil
Ein nachhaltiges Ladenbaukonpzept für Globetrotter von der Konrad Knoblauch GmbH
Look & Feel Besprechung bei Knoblauch

Warenträger weg, Böden raus, Lampen ab – so macht man das doch, wenn man einen neuen Laden baut, oder? Unser Partner Globetrotter wählt mit seinem Re:Think Ladenbaukonzept einen anderen Weg. Und wir sind dankbar, dass wir ihn mitgehen dürfen!

Da wäre beispielweise der neue Store in Ulm. Rund 790 Quadratmeter Fläche mitten in der Ulmer Innenstadt – eine deutliche Vergrößerung zum bisherigen Globetrotter-Store in Ulm. „Bei diesem Laden greifen wir komplett auf Bestand zurück und verwenden so viel wie möglich wieder“, berichtet unsere Innenarchitektin Antje Uebele. Zum einen durchforstete sie dafür verschiedene Globetrotter-Lager, wo Möbel aus verschiedenen Stores aufbewahrt werden. Zum anderen machte sich Antje u.a. bei Ebay auf die Suche nach spannenden Möbelstücken, die wiederverwendet werden können.

„Bei diesem Laden greifen wir komplett auf Bestand zurück und verwenden so viel wie möglich wieder“

– Innenarchitektin, Antje Uebele

Und sie wurde fündig: Da ist etwa eine gebrauchte Theke, die für die Globetrotter-Reparaturwerkstatt aufbereitet wird. Oder ein Apothekerschrank, den Antje über Ebay-Kleinanzeigen gefunden hat, Teppiche, eine alte Kasse. Ein gebrauchter Tisch und eine Bank haben ihren neuen Platz in den Mitarbeitendenräumen. Alles Stücke, die vielleicht am Ende auf dem Sperrmüll gelandet wären, obwohl sie noch gut erhalten sind und ihren Nutzen voll erfüllen.

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Von Karlsruhe nach Münster

Auch in Münster haben wir bei der Verwirklichung des Re:Think Ladenbaukonzepts auf Bestand zurückgegriffen. Hier hatte Antje noch einmal eine besondere Herausforderung zu bewältigen: Die Möbel des neuen Store in Nordrhein-Westfalen stammen aus dem Store in Karlsruhe. In Münster galt es, sie in einen völlig anderen Grundriss zu integrieren und zugleich ein neues Look and Feel zu kreieren.

Herzstück des Ladens sind die drei Servicepunkte Kasse, Werkstatt und die Clubhütte. Natürlich haben wir auch hier das Re:Think Ladenbaukonzept so weit als möglich umgesetzt.

Neues Leben für das Lochblech

Zum Beispiel, indem wir pulverbeschichtete Lochblech-Elemente aus Warentischen ausgebaut und in den neuen Kassenbereich integriert haben. Damit sind gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: „An den Highlight-Tischen sollte nach Kundenwunsch mehr Holz zum Einsatz kommen, und das Lochblech landete trotzdem nicht auf dem Müll“, freut sich Antje. Klar, dass solche Pläne viel Absprache mit der Produktion benötigen – ein Glück, dass wir in Markdorf unsere Schreinerei direkt im Haus haben.

Aus deren Bestand konnten wir außerdem Holzmustern zu einem neuen Leben verhelfen: Als Patchwork angeordnet machen sie die Werkstatt-Theke im Zentrum des Stores in Münster zu einem echten Blickfang in freundlich-hellen Naturtönen. Auch an den Highlight- Rückwänden kommen die Patchwork-Elemente hervorragend zur Geltung.

Gemütlichkeit am virtuellen Lagerfeuer

Die Clubhütte indes dient als Treffpunkt f ür alle Outdoor-Begeisterten, die hier bei Events oder Reisevorträgen zusammenkommen – virtuelles Lagerfeuer inklusive.

„In Karlsruhe bestand die Clubhütte bislang aus gestapelten Holzbalken“, erinnert sich Antje. In Münster hat sie das Thema Wald abstrahiert, die Balken offener und transparenter angeordnet, so dass sie ein bisschen an ein überdimensionales Mikado-Spiel erinnern.

Weil an ihnen auch Kleidung oder Taschen aufgehängt werden können, ist so ein luftiger und dennoch geschützter Raum entstanden, in dem es sich die Outdoor-Fans gemütlich machen können.

Auch die CI-Farbe darf im neuen Store natürlich nicht fehlen. Ihren besonderen Auftritt hat sie im Obergeschoss, wo Antje aus der großen Sammlung alter Türen und Fenster in unserem Materiallager die schönsten zu einem großen Wandbild zusammengefügt hat, die anschließend entsprechend lackiert wurden.

Look & Feel in Re-Use

Re-Use also, wie es im Lehrbuch steht. Doch, wie kriegt man hin, dass das Zusammenwürfeln von Materialien und Möbeln am Ende auch noch gut und hochwertig aussieht? „Die raumbildenden Elemente bilden hier zusammen mit dem CI-Farbkonzept einen roten Faden“, erklärt Antje. Im Fall des Ulmer Stores sind das Fichtenrahmen-Elemente, die an der Wand stehen, aber auch als Zwischenwände eine Raumstruktur geben.

Die Fichtenrahmen und ein recycelbarer Boden sind so ziemlich das einzige, was Antje neu bestellen musste. „Die Holzplatten für die Unterkonstruktionen hingegen haben wir aus unserem eigenen Lager vor dem Häcksler gerettet“, sagt sie. Das Farbkonzept beruht auf den CI-Farben von Globetrotter – passend zum Outdoor-Thema sind das verschiedene Grüntöne, die sich auch im Ulmer City Store finden.

Sämtliche Sonderelemente wurden in der Knobi-Produktion gebaut und upgecycelt. Für die Produktion eine tolle Chance, die Kompetenzen in Sachen Refurbishment unter Beweis zu stellen.

Die Kund:innen lieben es

„Wir haben von unseren Kundinnen und Kunden durchweg positive Resonanz für den zirkulären Ansatz bekommen, Produkte möglichst lange in der Nutzung zu halten und in geschlossene Kreisläufe zu bringen“, berichtet Fabian Nendza, Nachhaltigkeitsmanager bei Globetrotter. Das gilt bei Globetrotter übrigens nicht nur für den Ladenbau, sondern auch für die Produkte selbst. Nachhaltige Labels, der Second-Hand-Verkauf, An- und Verkauf, Produktverleih sowie 17 Reparaturwerkstätten zeigen, wie ernst es dem Outdoor-Handelsunternehmen mit der Nachhaltigkeit ist. In der Reparaturwerkstatt, die es jetzt neu auch in Ulm gibt, können Kund:innen Jacken, Rucksäcke & Co. reparieren lassen, selbst dann, wenn sie nicht bei Globetrotter gekauft wurden. „So schließt sich der Kreis von der Ladeneinrichtung über Kommunikation bis hin zu nachhaltigen Services und Angeboten“, erklärt Fabian Nendza.

„Wir wissen, dass wir als Einrichter einen großen Impact haben und es ist daher ein zentraler Teil unserer Mission und unserer Werte, dass wir auf allen Ebenen langfristig denken wollen – ökologisch, ökonomisch und sozial“

– Inhaber Konrad Knoblauch, Jürgen Zahn

Globetrotter ist Vorreiter in der Branche

Für uns Knobis eines der größten und wichtigsten Projekte, das wir bisher in Sachen nachhaltigem Ladenbau machen durften. „Globetrotter ist absoluter Vorreiter in der Branche und wir sind sehr dankbar darüber, wieviel wir bei einem so progressiven Projekt wie dem Re:Think Ladenbaukonzept lernen dürfen“, sagt unser Geschäftsführer und Inhaber Jürgen Zahn. Schließlich sei Knoblauch in Branchen unterwegs, die per se nicht nachhaltig sind. „Wir wissen, dass wir als Einrichter einen großen Impact haben und es ist daher ein zentraler Teil unserer Mission und unserer Werte, dass wir auf allen Ebenen langfristig denken wollen – ökologisch, ökonomisch und sozial“, so Jürgen. Umso wichtiger sei es für Knoblauch, Erfahrungen mit Leuchtturm-Projekten zu sammeln, die dann wiederum anderen Kund:innen zugutekommen, die vielleicht erst am Anfang stehen. Für Innenarchitektin Antje ist jedenfalls klar: „Ich will gar nichts mehr anderes machen!“ Gut, dass jetzt gleich der Münster Re:Think Store ansteht!

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